25 Jahre Rüter Maschinenbau

Im Jahre 1988 gründete der Maschinenbautechniker Reinhard Rüter eine Firma, um seine neueste Entwicklung produzieren zu können. Er hatte als angestellter Konstrukteur bereits einige Maschinen für die Müllerei neu durchdacht, zur Marktreife entwickelt und die Produktion betreut. August 2013

Mit dem patentierten Kreuzjoch-Plansichter hatte er die Konstruktion des Plansichters, dessen Prinzip bis heute auf einer Erfindung von Carl Haggenmacher aus dem Jahr 1888 basiert, in vielen Punkten völlig überarbeitet. Die Anfänge liegen in der sprichwörtlichen Garage.

In der heimischen Garage wurden die ersten Versuchsmodelle und der Prototyp gebaut. Viel praktische Unterstützung kam aus der Familie sowie von örtlichen und befreundeten Unternehmen, wie z. B. der damaligen RCG in Minden. Der erste Prototyp, der in der Produktion eingesetzt werden konnte, ist bis heute in Betrieb. Er befindet sich in der Eickernmühle in Lemgo-Voßheide, wo anschließend ein zweiter Kreuzjoch-Plansichter installiert wurde.

Der heutige Firmenstandort liegt in Hille-Nordhemmern, einem kleinen Ort in Ostwestfalen, nördlich der Porta Westfalica. Hier wurden die Gebäude einer ehemaligen Molkerei erworben, für den Maschinenbau umgebaut und modernisiert. Seit 1989 wird dort gefertigt und entwickelt.

Unser Ziel - Hocheffiziente und kompakte Plansichter für die Industrie

Die Ideen und technischen Konzepte des Firmengründers Reinhard Rüter wurden auf den damals neusten CAD-Systemen konstruiert, in enger Zusammenarbeit mit seinem ältesten Sohn, dem Dipl.-Ing. FH Cord Rüter.

Die Plansichter-Fertigung wurde aufgebaut und kontinuierlich optimiert. Dafür entwickelte das Unternehmen ein eigenes Produktionsplanungssystem.

Im August 1991 stieg Cord Rüter vollberuflich in die Firma ein.

Der Schwerpunkt liegt bis heute in der Produktion von hocheffizienten und kompakten Plansichtern in Einkasten- und Kreuzjoch-Bauweise für die Industrie.

Ein Kreuzjoch-Plansichter in 1500 mm Bauhöhe. Gut sichtbar die modulare Bauweise bei kompakten Abmessungen und die umfangreiche Verwendung von Leichtmetall.
Ein Kreuzjoch-Plansichter in 1500 mm Bauhöhe. Gut sichtbar die modulare Bauweise bei kompakten Abmessungen und die umfangreiche Verwendung von Leichtmetall.

Kreuzjoch-Plansichter

Der Kreuzjoch-Plansichter bietet durch seinen flexiblen Siebstapel ein ungewöhnlich breites Anwendungsspektrum. Der Einsatz erfolgt in Kleinmühlen mit bis zu zwölf Sichtpassagen je Plansichter, in Großmühlen mit einer Leistung am I. Schrot bis zu 5 t/h je Siebstapel und bei der Kontrollsiebung mit einer Leistung bis zu 100 t/h.

Bei dem speziellen Antriebs- und Auswuchtprinzip des Kreuzjoch-Plansichters sind jeweils zwei der vier Siebstapel über Kreuz durch ein Joch verbunden. Diese Elemente wuchten sich gegenseitig aus. Es erübrigt sich, zusätzliche Schwungmasse einzubauen und reduziert auf diese Weise Gewicht und Energieverbrauch. Es werden im Gegensatz zu herkömmlichen Konstruktionen keine wesentlichen dynamischen Kräfte auf das Gebäude übertragen. Durch die umfangreiche Verwendung von Leichtmetall, einen neuen Siebaufbau und den Einsatz moderner Konstruktionsverfahren, hat der Kreuzjoch-Plansichter nur etwa ein Fünftel des Gewichtes konventioneller Plansichter. Modulare Bauweise und kompakte Abmessungen ermöglichen eine kurze Montagezeit und auch den Einsatz bei ungünstigen Raumverhältnissen. Das schwerste Einzelteil wiegt nur ca. 50 kg. Das größte Einzelteil passt bereits durch eine Öffnung von nur 0,8 x 1,0 m.

Vielseitige Einsatzgebiete

Abgesehen vom Einsatz in der Müllerei gibt es weitere Einsatzgebiete, beispielsweise die Absiebung von Mais, Reis, Stärke und Eiweiß, Mischfutter, Pellets, Holz sowie Zellulose, Kork, Gewürze, Kunststoffe und viele weitere Produkte. Es wurden mehr als 560 Kreuzjoch-Plansichter verkauft. Die größte Anzahl an Maschinen ging nach Deutschland, gefolgt von Asien, Nordafrika und Europa.

Besonders ruhiger Lauf

Spezielles Antriebs- und Auswuchtprinzip

Besonders ruhiger Lauf durch das spezielle Antriebs- und Auswuchtprinzip: Jeweils zwei der vier Siebstapel sind über Kreuz durch ein Joch verbunden. Diese Elemente wuchten sich im Gegeneinander aus.

Aufbau eines Siebstapels

Siebstapel eines geöffneten Kreuzjoch-Plansichters
Siebstapel eines geöffneten Kreuzjoch-Plansichters

Siebstapel eines geöffneten Kreuzjoch-Plansichters. Siebabteile bestehen aus einem runden, zweiteiligen Gehäuse mit quadratischen Siebrahmen. Vier oder zwölf Produktkanäle liegen zwischen Gehäuse und Siebstapel. Das Sieb besteht aus dem Siebrahmen, hergestellt aus Aluminiumprofilen, und dem Siebsammelboden.

Einkasten-Plansichter

Für kleinere Leistungen oder wenige Passagen wurde der Einkasten-Plansichter konzipiert. Auch er entwickelte sich zu einem geschäftlichen Erfolg.

Siebstapelgehäuse, Siebstapel und Siebe entsprechen denen des Kreuzjoch-Plansichters. In dem Siebstapel ist jedoch eine gekapselte Unwucht-Antriebseinheit integriert.

Mittlerweile sind mehr als 400 Einkasten-Plansichter gleichermaßen in Deutschland bzw. weltweiten Standorten im Einsatz. Sowohl der Kreuzjoch-Plansichter als auch der Einkasten-Plansichter sind in unterschiedlichen Bauhöhen lieferbar.

So lassen sich die Maschinen auf die erforderliche Leistung und die Räumlichkeiten der Betriebe abstimmen.

Der Einkasten-Plansichter von Rüter. Vorderansicht und Seitenansicht mit Joch und Aufhängung, sowie geöffnetes Abteil mit Siebstapel und Antrieb
Der Einkasten-Plansichter von Rüter. Vorderansicht und Seitenansicht mit Joch und Aufhängung, sowie geöffnetes Abteil mit Siebstapel und Antrieb

Sternförmiger Siebreiniger als Industriestandard

Ein handgefertigter, handverborsteter, sternförmiger Siebreiniger Prototyp von 1987
Ein handgefertigter, sternförmiger Siebreiniger, von Ulrich Kammann handverborstet. Dieser Prototyp wurde 1987 in der Eickernmühle in Lemgo-Vossheide erprobt

Der patentierte Siebreiniger wurde für den Kreuzjoch-Plansichter entwickelt.

Er bildet eine Funktionseinheit aus Boden- und Siebreiniger. Dadurch erhöhte sich die Siebleistung und dank dem eingesparten Wellgitter ließen sich mehr Siebe im Stapel unterbringen.

Ein handgefertigter, sternförmiger Siebreiniger wurde noch von Ulrich Kammann, Heinrich Kammann eK, Bünde, handverborstet.

Nach 25 Jahren hat es dieser Siebreiniger vom Einsatz im Kreuzjoch-Plansichter zum weltweiten Branchen-Standard gebracht.

Der patentierte sternförmige Siebreiniger des Kreuzjoch-Plansichters ermöglicht eine höhere spezifische Leistung der Siebfläche. Er bildet eine Funktionseinheit aus Boden- und Siebreiniger und spart dadurch das Wellgitter.

Der patentierte sternförmige Siebreiniger des Kreuzjoch-Plansichters ermöglicht eine höhere spezifische Leistung der Siebfläche.

Er bildet eine Funktionseinheit aus Boden- und Siebreiniger und spart dadurch das Wellgitter.

Hier finden Sie weitere Informationen zu unseren Siebreinigern

Rüter Maschinenbau - das Unternehmen

Ein Mitarbeiter-Team in der Fertigung im Jahr 2013
Ein Mitarbeiter-Team in der Fertigung im Jahr 2013

In der Firma Rüter Maschinenbau sind bis zu 25 qualifizierte Mitarbeiter beschäftigt, im Bereich Metallbearbeitung, Gehäuse- und Siebstapel-Fertigung sowie der internen und externen Montage, ferner im Bürobereich für Kontakt, Planung, Konstruktion, Finanzen, Export. Ein weiterer bedeutender Bereich ist die Entwicklung.

Die Firmenleitung der Rüter Maschinenbau GmbH & Co. KG (v.l.n.r.): Jörg Rüter, Reinhard Rüter und Cord Rüter
Die Firmenleitung der Rüter Maschinenbau GmbH & Co. KG (v.l.n.r.): Jörg Rüter, Reinhard Rüter und Cord Rüter

Die heutige Rüter Maschinenbau GmbH & Co. KG besteht in dieser Form seit 2012. Die Geschäftsführung hat Cord Rüter übernommen. Jörg und Reinhard Rüter sind Gesellschafter.

Die Betriebsleitung übernahm Tischlermeister Jörg Rüter.
Reinhard Rüter ist in der Entwicklung tätig.
Im August beginnt Jost Rüter, Müllermeister und Mühlenbautechniker DMSB, seine Mitarbeit.

Fazit 25 Jahre Rüter Maschinenbau

Der Kreuzjoch-Plansichter in seiner heutigen Form repräsentiert die Erfahrung aus 25 Jahren und ca. 560 weltweiten Installationen. Fast alle Maschinen der ersten Generation sind bis heute im Einsatz. Dessen ungeachtet wurde die Konstruktion kontinuierlich optimiert. Die Produktion erfolgt zu 90% im eigenen Hause und ist zu 100% Made in Germany.